Schulhaus Martin Haffter Weinfelden
offener Projektwettbewerb, 2017
in Zusammenarbeit mit ASP Landschaftsarchitekten und Dr. Neven Kostic GmbH
Die Martin Haffter Schule befindet sich zwischen der stark befahrenen Deucherstrasse und dem Giessenweg, im Übergang des Wohnquartiers zur Gewerbezone von Weinfelden. Das Schulareal ist Teil des grünen Wohnquartiers und wird neu zu einer offenen und einladenden Abfolge von unterschiedlichen Aussenräumen und Schuleinrichtungen. Die Wege und das räumliche Gerüst des Campus verknüpfen sich allseitig mit dem Quartier. Die Schulhausumgebung wird dadurch zum öffentlichen Ort, zu einer Anlage die auch ausserhalb der Schulzeiten genutzt werden soll. Die Position des Neubaus nimmt Rücksicht auf die bestehende Baumsubstanz, die alten und identitätsstiftenden Bäume bleiben erhalten und nehmen wichtige räumliche Aufgaben ein.
Der Ausdruck der neuen Schule ist geprägt von seiner quadratischen Ausdehnung und seiner zentralen Setzung innerhalb des Schulareals. Durch die vier gleichwertigen Seiten entsteht kein Hinten und Vorne, die angrenzenden Aussenräume sind gleich wichtig. Das auskragende Dach, die einfache, vertikale Hauptstruktur und die freien Gebäudeecken verleihen dem Gebäude eine ruhige, pavillonartige Erscheinung.
Die Organisation der Schule verläuft abgestuft vom öffentlichen Bereich zu den kleineren, privateren und gruppierten Nutzungseinheiten. Dabei spielt die konzeptionelle Idee der Tragstruktur eine wichtige Rolle. Die Haupterschliessung erfolgt innerhalb der innenliegenden Betonfigur. Über immer gleiche Öffnungen erreicht man den vorgelagerten Garderobenraum, der einzelnen Räume zu einer Nutzungseinheit verbindet. Je weiter oben im Gebäude, desto kleinteiliger die Organisation, je weiter unten, desto öffentlicher die Nutzung.
Die kreuzförmige Betonfigur im EG verbindet die vier Gebäudeseiten mit den unterschiedlichen Aussenräumen gleich einem Quadrifrons („Quadratisches Bauwerk mit vierseitigem Kreuzgrundriss und vier Durchgängen, im antiken Rom als öffentlicher Ort und Treffpunkt der Händler, oft auch als überdachte Strassenkreuzung“).