offener Projektwettbewerb 2022
Die unter Schutz stehende Schulanlage Entlisberg liegt mitten im durchgrünten von genossenschaftlichen Wohnbauten geprägten gleichnamigen Gartenstadtquartier. Das parkartige Areal wird insbesondere an den Rändern von einer üppigen Vegetation mit mächtigen Einzelbäumen geprägt. Das kreuzförmige zweigeschossige Schulhaus aus dem Jahre 1947 zoniert die weitläufige Anlage in einen nördlichen und ein einen südlichen Teil, wobei der Grossteil der schulischen Aussenräume heute auf der Südseite liegen. Lediglich der Schülergarten und die Spielwiese, welche heute von einem Pavillonmodulbau besetzt wird, befinden sich auf der Nordseite. Der Neubau fügt sich behutsam in diesen geschützten Kontext ein. Durch die Verteilung des Programms auf fünf Geschosse und der Anordnung der Turnhalle im Untergeschoss wird der Fussabdruck auf ein Minimum reduziert und die Landressourcen zugunsten grosszügiger Aussenräume geschont. Die Gebäudesetzung zwischen dem Schülergarten und dem baumbestandenen Randbereich stärkt die Ordnung der ursprünglichen Aussenräume auf der Nordseite, insbesondere des Kustodengartens und der momentan verstellten Spielwiese. Der Kustodengarten wird wie im ursprünglichen Layout wieder um ein Pflanzbeet ergänzt sowie geometrisch in Bezug auf die geschützten Natursteinmauern und Wasserbecken bereinigt.
Das neue Primarschulhaus wird über zwei Eingänge, jeweils auf der Ost- und auf der Westseite erschlossen, wobei sich die Haupttreppe auf der Westseite befindet. Auf der Ostseite an der Moosstrasse befinden sich der direkte Zugang zur Betreuung sowie der Aufgang zur Terrasse des Kindergartens im ersten Obergeschoss. Auf der Nordseite sind die verschiedenen separaten Zugänge für den Abendbetrieb der Turnhalle und für das MKZ angeordnet.
Der identitätsstiftende Aussenraum der Primarschule Entlisberg soll das Nutzungsangebot für Schule und Quartier bereichern und gleichzeitig einen ökologischen Beitrag für mehr Biodiversität in der Stadt leisten.
In der äusseren Erscheinung erhält die Schule einen zeitgemässen Ausdruck. Bandfenster und Brüstungsbänder gliedern den Punktbau in der Vertikalen. Zwei doppelgeschossige eingezogene Bereiche markieren auf den kurzen Fassaden die Eingänge. Das Thema der Verkleidung mit vertikalen Lattungen des Bestandes findet sich wieder in den horizontalen Brüstungsbändern und verbindet den Neubau mit dem Bestand auf subtile Weise. Die Lattungen werden wie eine Filterschicht über den Sturzbereich in das Glaslicht hinausgezogen und sind so von Innen erlebbar. Im Sockelbereich werden die Wandverkleidungen der eingezogenen Eingangsbereiche aus Stampflehm gefertigt und verweisen auf die archaische Anmutung der Bruchsteinwände der Nachkriegsarchitektur. Auf der Nordseite zu den Hartbelägen hin, öffnet sich die Schule mit raumhohen Fenstern. Holz und Lehm sind auch im Inneren die vorherrschenden Materialien