in Zusammenarbeit mit LYRA Lara Yves Reinacher Architekten
Durch das Wegfallen der Hecken und die Vervollständigung des
Baumrasters wird die Wahrnehmung des Baumvolumens auf der
Stadthausanlage von Aussen gestärkt, während das Erdgeschoss
durchlässig wird. Der Kioskneubau soll sich, wie die bestehenden
Kleinbauten auf der Anlage, diesen räumlichen Qualitäten unterordnen.
Die abgerundete dreieckige Grundform ohne Vorder- und Rückseite
lehnt sich an den ebenfalls allseitig orientierten Musikpavillon von
Robert Maillart an, verleiht dem Gebäude jedoch eine eigenständige
Präsenz innerhalb der Stadthausanlage. Durch die Rundungen fliessen
die drei Fassaden kontinuierlich um das Haus und stellen einen
formalen Bezug zu den Kleinbauten zwischen Paradeplatz und Bellevue
her. Aus jeder Perspektive heraus präsentiert sich das Gebäude
gleichwertig und ohne Hierarchie.
Die Nutzungen sind allseitig angeordnet, wobei die Hauptnutzungen
jeweils in den Rundungen liegen.
Die tragende Struktur des Neubaus ist in Analogie zum Maillart-
Pavillon als Skelettbau in Ortsbeton konzipiert. Die Gebäudehülle
und die Innenwände sind als nichttragende gedämmte
Holzständerkonstruktionen ausgebildet.
Beton mit Jurakalk, Baubronze, Glas und Holz; mit wenigen, robusten
und langlebigen Materialien reiht sich der Kioskneubau harmonisch in
den gebauten Kontext ein.
Die äusseren Oberflächen werden subtil veredelt: Die Betonstruktur
wird sandgestrahlt, die Betonbrüstungen an den Rundungen erhalten
eine strukturierte Oberfläche und die Türen der WC Anlagen werden
mit aufgesetzten Metallprofilen überspielt. Damit soll das Glatte
und Hermetische des eigentlichen Zweckbaus aufgeweicht und
ein zugänglicher und zugleich zeitloser Ort mit klassischer Eleganz
geschaffen werden.